Messebericht LBM17
Ein Jahr sehnsüchtiges Warten fand am Donnerstag sein Ende.
Die Leipziger Buchmesse öffnete für Cosplayer und Bücherwürmer ihre Tore und
ich konnte es mir nicht nehmen lassen, an allen vier Tagen zugeben zu sein.
Täglich pendelte ich ca. 6 Stunden mit Bus, Zug und
Straßenbahn. Nahm Schlafmangel und einen Zuckerschock auf mich, weil ich die
Messe liebe und sie jedes Jahr mein persönliches Highlight ist. Doch was macht
die Leipziger Buchmesse so besonders? Immerhin gibt es in Frankfurt starke
Konkurrenz.


Das familiäre Flair. Man kennt die Messehallen wie sein
eigenes Zuhause, man kann Gespräche mit Kollegen, Lesern und Verlegern führen.
Die LBM ist eine Messe zum „Anfassen“, Kennenlernen. Es ist die Vielfalt, die
ihren Charme ausmacht. Seien es die Kleinverlage, Agenturen, Plattformen,
Selfpublisherforen oder Leseinseln, man findet die Zeit, alles zu sehen und zu
genießen, was in Frankfurt zum Beispiel allein wegen der enormen Größe kaum
möglich wäre.

Obwohl ich einen festen Messeplan hatte, konnte ich mich
nicht immer an meine Termine halten. Dieses Jahr war ich sehr an meinem
Verlagsstand in Halle 2 eingespannt, pendelte zwischen PAN, um mit Kollegen zu
sprechen, der Fantasy Leseinsel und dem Arena Stand. Bei meiner Anreise am
Donnerstag schaffte ich es, einige Stunden auf der MCC zu verbringen und einen
Beutel der Pummeleinhorn-Marke zu erstehen. Die Cosplayer begeisterten mich vom
ersten Tag an, durch ihre schrillen Kostüme und ihre Liebe zu TV Serien,
Büchern und Mangas. Ohne sie wäre eine Messe nur halb so aufregend. Mit ihnen
im Bus bis Leipzig zu fahren, Freundschaften und Kontakte zu knüpfen, oder
einfach über Bücher zu sprechen, ist ein wundervolles Erlebnis, was ich
keinesfalls missen möchte. Die restliche Zeit des
Donnerstags verbrachte ich in
Halle 2 mit dem Verkaufen meines Diamantdrachen und der Bücher meiner
Kolleginnen, die leider nicht alle anwesend sein konnten. Ich erspähte sogar
meinen Drachen in einer Messebuchhandlung, wo er Samstag bereits ausverkauft
war.

Am
Freitag stellte ich mich meiner bisher größten
Herausforderung: meiner ersten Signierstunde. Ich erhielt Unterstützung von
Casandra Krammer, meiner CoverQueen, die den
Diamantdrachen gestaltet hat. Ich
bin froh, dass viele zum Reden, Postkarten oder Bücher signieren vorbeikamen.
Jede Begegnung bedeutet einer so jungen Autorin wie mir, viel und deshalb nahm
ich mir auch die Zeit, meine Leser nicht allein mit einem einfachen „Viel Spaß
mit diesem Buch“ abzuspeisen. Nein! Ich formulierte einen kleinen Text, damit
jeder Leser etwas Besonderes in seinen Händen halten konnte.
Da ich
Samstag leider das Schreibnachttreffen verpasste,
bzw. es erst erreichte, als die meisten schon gegangen waren, freute ich mich
umso mehr, dass ich meine
Bookshouse Kolleginnen sehen konnte.
Wir tauschten
uns über aktuelle Trends, die Entwicklung unseres Verlages und unsere
zukünftigen Erscheinungen aus – Gruppenfoto inklusive. Alles in allem war das
Treffen leider viel zu kurz, dennoch habe ich mich sehr gefreut, fern von der
virtuellen Welt des Internets, den Autorennamen, Gesichter zuordnen zu können. Ebenfalls
samstags fand die Lesung mit anschließender Signierstunde von Ava Reed statt,
bei der ich unbedingt anwesend sein wollte. Selbst wenn das bedeutete, sich
durch Massen von ca. 100 Fans bis zum Ueberreuter Stand zu kämpfen. Es ist mir
gelungen.
Mein persönlicher WOW Moment raubte mir bereits in den
Morgenstunden den Atem. Eine Freundin und Leserin (Stefanie Blank) brachte mir ein Geschenk mit
auf die Messe. Einen wundervollen Diamantdrachen-Kuchen mit einer Figur direkt
aus dem Roman.
Die Liebellenechse Arkady bewachte das Cover mit seinen
funkelnden Flügeln, umgeben von kleinen Flammen und gefüllt mit einer
köstlichen Nougatverführung. Dieses Meisterwerk von einem Kuchen wurde gefühlt
1000 Mal fotografiert – und ja ich war die Letzte, die ein Foto machen konnte.
17 Uhr nutzten wir den kalt gestellten Kuchen für das
Eisermann-Autorentreffen.
Das Team des Verlages war anwesend und wir genehmigten uns Saft und Sekt,
verkosteten den Kuchen und schossen Erinnerungsfotos. Die Gespräche mit Lesern,
Autoren und dem Verleger selbst waren abwechslungsreich, interessant und ein krönender
Abschluss des Samstages.

Abends ging es müde, erschöpft, aber auch glücklich und
voller Vorfreude auf den Sonntag nach Hause. Den Genuss von Sushi in der
Bahnhofshalle konnte ich mir an keinem einzigen Tag verkneifen. Immerhin wurde ich
vor knapp 2 Jahren in eben diesem Foodstore „Sushi-entjungfert“ – falls man das
so schreiben kann.

Am
Sonntag betrat ich die Messe mit einem lachenden und
einem weinenden Auge. Es war der letzte Tag. Ein Jahr hatte ich mich auf die
LBM gefreut und nun neigte sie sich dem Ende. Ich nutzte die Stunden, um fern
ab von Halle 2 die restliche Messe zu bestaunen und mich über andere Verlage
und die Selfpublisher zu informieren. Ich besuchte den LCC Stand in Halle 5,
lauschte einigen Vorträgen und Lesungen und kam schließlich zum schönsten Teil
der Messe:
dem Einkaufen. In der Mangahalle sprang mir ein kleiner Fuchs in die
Arme, dem ich sofort ein neues Zuhause schenkte. Mich begleitete ebenfalls eine
Supernatural-Halskette. Mehr Fandom von meinen Lieblingsserien konnte ich
leider nicht finden, was ich dieses Jahr überaus schade fand. Vier Bücher
landeten durch die Messebuchhandlung, den Arena und Eisermann Verlag in meiner
Tasche. Drei wunderschöne Hardcover und ein Taschenbuch von einer Kollegin.

2017 war ein Jahr voller politischer Momente, voller bunter
Vielfalt, atemberaubenden Cosplayern, überraschenden Neuautoren und Verlagen.
Obgleich ich Werkzeugs in Halle 2 wirklich vermisste und oft an deren
Autorenlounge denken musste, fühlte ich mich auch bei
PAN mehr als willkommen.
Somit erfasst mich der Messeblues und ich werde in den kommenden Wochen sicher
noch oft in Erinnerungen schwelgen. Wieder eine wundervolle Messe, vier
rasante, anstrengende, aber auch spannende Tage, die ich mit Sicherheit nächstes
Jahr wieder genießen werde. Der Erfolg gibt der LBM17 Recht, immerhin wurde ein
neuer Besucherrekord aufgestellt. 285.000 Leseverrückte teilten vier Tage lang
eine Leidenschaft. Ich bin glücklich, dass uns die Leipziger Messe für unsere
Liebe zu den Büchern einen Ort gibt, an dem wir den Alltagsstress vergessen und
einfach Träumen können.
Dafür ein herzliches Dankeschön. Wir sehen uns 2018
<3 Ich werde dabei sein.