Blutige Kinderhände

Mai 03, 2013 Marie-Luis Rönisch 1 Comments

Schluchzend sitzt die Mutter an dem winzigen Grab ihrer zwei jährigen Tochter. Sie bettet weiße Rosen auf der frischen Erde und wischt sich Tränen aus den Augen. Ein einsamer Schmetterling erhört ihre stummen Schreie und lässt sich auf einer der Blüten nieder. Ihre Hand wandert hinauf zu ihrer Brust und berührt symbolisch ihr Herz, denn ein Teil davon ist in dieser Nacht zerbrochen. Ein freundliches Kind mit bezaubernden Locken, Sommersprossen und Grübchen, fand durch die Hand des eigenen Bruders den Tod. Der Name reimt sich auf jede verstorbene Seele, die ein Opfer der Waffen geworden ist. Man kann die wimmernden Stimmen der Mütter nicht zählen, nicht verstehen und nicht akzeptieren. Viele von ihnen tragen die Schuld an dem kurzen Leben ihres Kindes.
Der neuste Fall in den Zeitungsberichten beschreibt die Geschichte einer Familie und das Ende einer Unschuldigen.
Er wollte nur spielen. Der 5 Jährige Sohn richtete eine Waffe, die er ein Jahr zuvor geschenkt bekommen hatte, auf seine kleine Schwester und drückte ab. Den Eltern zu Folge handelte es sich um einen tragischen Unfall. Doch wer schenkt seinen Kindern eine Waffe zum Geburtstag? Die Ansichtsweisen vieler Menschen sind so absurd, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Ich wage es ja kaum auszusprechen, was ich von diesen verantwortungslosen Leuten halte. Sie als Eltern haben die Pflicht ihre Kinder vor Unheil zu bewahren, sie mit Liebe aufzuziehen und sie gerade vor dem Grauen der Welt zu schützen. In Amerika scheint das Wort „Kindheit“ nicht viel zu bedeuten, wenn man schon mit 5 Jahren auf den Schießplatz darf. Sie reihen sich ein und gesellen sich zu den Großen. Für Kinder ein Spiel, eine Attraktion, ein Abenteuer. Aber die Realität sieht anders aus.



Muss denn wirklich das Blut der Unschuldigen in Strömen fließen, bis die Bevölkerung den Irrsinn ihres Handelns begreift?

Zumal dies keineswegs der erste Fall ist. Wie die Morgenpost berichtete, kam es schon vermehrt zu tragischen „Unfällen“, wie man sie stets nennt.

Diese Kinder werden hineingeboren in ein Land ohne Zukunft. Was soll aus ihnen werden, wenn sie sich den Waffen schon in jungen Jahren hingeben und aus dem Hobby einen Lebensinhalt machen? Vielleicht sind sie die Amokläufer von morgen, die Mörder von wehrlosen Kindern, oder wie in diesem Fall von den eigenen Familienmitgliedern…

Ich verneige mein Haupt vor all jenen, die im Angesicht des Todes begreifen, dass Waffen in einer Gesellschaft aus Narren keinen Schutz bedeuten.

 

Mein Motto: Man kann niemals genug Bücher besitzen.