Ideenfindung

Januar 25, 2013 Marie-Luis Rönisch 0 Comments


Ich kenne mittlerweile viele Autoren, die einen Einfall haben, davon völlig überzeugt sind und sofort in die Tasten hauen.
Falsch! Man sollte auf keinen Fall etwas überstürzen, sonst findet man sich auf Seite 20 wieder und alles was gesagt werden musste, ist notiert. Deshalb könnte man mich persönlich auch als Planerin bezeichnen. Da ich so viele Bruchideen habe, notiere ich mir jede Einzelne im Detail.

Deshalb findet ihr hier meine 5 Schritte zur Ideenfindung:

Schritt 1: Die Grundidee

Die Idee ist vorhanden. Eventuell gibt es sogar schon genaue Vorstellungen zu den Charakteren. Die lassen wir jedoch erst einmal außen vor und suchen uns ein Notizbuch. Anschließend hält man in wenigen Stichpunkten die Story fest.

Schritt 2: Der Plot

Der Plot spielt eine wichtige Rolle im Leben des Autors. Halte vor dir selbst nichts geheim. Es handelt sich schließlich um keinen Klappentext und wenn du nach einem Jahr erst mit dem Schreiben beginnst, möchtest du sämtliche Wendungen der Geschichte kennen und mit deinen Überlegungen nicht wieder von vorn anfangen.

Schritt 3: Der Titel

Überlege dir einen aussagekräftigen Titel, der dem Leser jedoch nicht sofort die gesamte Geschichte offenbart. Vielleicht etwas Geheimnisvolles, Klangschönes oder Kurzes und Einprägsames. Hierbei sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Schritt 4: Die Charaktere

Notiere die genauen Beschreibungen zu den einzelnen Figuren. Ihre Charakterzüge und Entwicklungen innerhalb des Buches sind dabei enorm wichtig. Fertige dir eventuell ein Mindmap an und verknüpfe die einzelnen Beziehungen der Protagonisten. Das kann dir in vielen Situationen hilfreich sein und dich inspirieren.

Schritt 5: Kapitelbeschreibungen

Ich bin eine Planerin und lege bereits im Vornherein fest, wie viele Kapitel mein Roman umfassen soll. Wenn das geschafft ist, setzt du dich an die Feinarbeit und beginnst mit der Ausarbeitung der Details. Pro Kapitel schreibe ich stets um die 8-10 Stichpunkte und halte mir sämtliche Ereignisse fest. Dies ist vor allem wichtig, damit der Handlungsstrang sich nicht verliert oder Fragen offen bleiben, die den Leser verwirren könnten. Auch findest du dich selbst in deiner Geschichte besser zurecht.
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 Aber was, wenn man keine göttliche Eingebung hat oder sich für längere Zeit auf einer Durststrecke befindet? Auch hierfür habe ich einige Tipps.
Die meisten Einfälle kommen bei mir spontan. Natürlich kann man die Dinge nicht erzwingen, aber es gibt auch andere Möglichkeiten sein Ziel zu erreichen.

5 Elemente der Inspiration:

Tipp 1: Das eigene Interesse

Überlege dir genau in welchem Genre du schreiben möchtest. Was genau interessiert dich? Bewegt dich ein Ereignis was es wert wäre, festgehalten zu werden? Solltest du deine eigenen Sehnsüchte damit abwiegen können, bist du genau auf dem richtigen Weg.

Tipp 2: Das Genre

Du hast deine Schreibrichtung gefunden. Zum Beispiel: Fantasy. Nun möchtest du neue Ideen sammeln. Klicke dich durch sämtliche alten Mythologien, Legenden und Märchen. Suche dort Inspiration. Nimm ein neuartiges Wesen und erschaffe es nach deinen eigenen Angaben. Nutze deine Phantasie und denke über die gefundenen Geschichten nach. Besonders interessant fand ich Legenden aus meiner Region, oder die der Kelten und Germanen. Schau dir gegebenenfalls auch Bilder an. Man glaubt kaum, was ein Foto für Gedankengänge auslösen kann.

Tipp 3: Das Fernsehen

Buchtrailer motivieren zum Schreiben und liefern Anregungen. Du hast wirklich keine Ahnung, worum sich dein nächstes Buchprojekt drehen soll? Setz dich vor den Fernseher und schaue dir deine Lieblingsserien / filme an. Denke darüber nach, was du persönlich daran verbessern würdest und wie dies umzusetzen wäre. Auch so findet man meist sonderbare Eingebungen für neue Romane.

Tipp 4: Die Natur

Sport animiert uns nach draußen zu gehen und die Schönheit der Welt zu genießen. Dabei ist es nicht nur wichtig für euren Körper solche Ruhephasen einzubauen, es kann euch auch bei der Ideensuche helfen. Beobachtet zum Beispiel die Menschen in eurer Umgebung ganz genau und merkt euch deren Eigenarten, ihr Verhalten. Vielleicht passiert etwas lustiges was ihr das nächste Mal in eine Geschichte einbauen könnt.

Tipp 5: Bücher & Musik

Das mit den Büchern ist als Autor so eine Sache. Bei einigen bleiben Ideen gespeichert und jene sind sich anschließend nicht sicher, ob sie die Story selbst entwickelt haben, oder von einem anderen Schreiber übernommen. Ich persönlich lese nicht viel, damit mir so etwas nicht passieren kann. Dennoch könnt ihr euch von den Schreibweisen faszinieren lassen. Vielleicht lernt ihr eine neue Welt kennen, die euch dazu inspiriert euren eigenen High Fantasy Roman zu verfassen.

Auch die Musik kann euch weiterbringen. Gerade die mystischen Lieder bzw. Filmmusik löst in mir unterschiedliche Gefühle aus. Diese Emotionen unterstützen mich dabei meinen Charakteren das gewisse Etwas zu verpassen. Auch wenn ich erst noch auf dem Weg zur Perfektion bin, was dieses Thema angeht.

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Was tun bei Schreibblokaden?

Ich persönlich hatte damit nie allzu große Probleme. Dennoch fragten mich viele Freunde, was man gegen fehlende Lust und Inspiration tun könnte. Nun, wäre ich in solch einer Situation, würde ich es nicht erzwingen und das besagte Manuskript erst einmal einige Wochen oder auch Monate ruhen lassen. Arbeitet an einem anderen Werk weiter und kramt es erst wieder heraus, wenn euer Bauchgefühl regelrecht danach schreit und ihr den Drang verspürt Schreiben zu müssen!

Versucht herauszufinden, warum ihr solch eine Abneigung gegen euer eigenes Werk verspürt. Vielleicht ist es eine Unstimmigkeit, ein böser Charakter oder eine unausgereifte Idee. Setzt euch damit auseinander und versucht eine Lösung zu finden. Schreibt den Text neu. Streicht den Charakter und ersetzt ihn. Was auch immer ihr tut, es wird euch voran bringen. Dann werdet ihr auch wieder Spaß beim Schreiben haben.

Oder ihr plant eure Bücher, wie oben in den 5 Schritten beschrieben. So wisst ihr immer sofort, wo ihr ansetzen müsst und werdet nicht von Lücken innerhalb des Werkes gequält.

Das waren fürs Erste meine Tipps. Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen und zum Schreiben animieren.

Mein Motto: Man kann niemals genug Bücher besitzen.