Interview 2

Oktober 11, 2012 Marie-Luis Rönisch 0 Comments

Auf der Leipziger Buchmesse traf ich Sinje Blumenstein, eine Bekannte von Facebook die in der Autorenwelt ebenfalls sehr fleißig ist. Sie wollte mir eigentlich ein paar Fragen zu meinen Büchern stellen, doch es war einfach viel zu interessant einander mal persönlich zu begegnen, also sprachen wir über alles mögliche, nur nicht über The Mavericks.

Egal. Ich habe mich sehr gefreut. Nachträglich befragte sie mich also zu meinen Werken und dabei ist ein wirklich schönes Interview in 3 Teilen herausgekommen. Diese Frau versteht ihr Handwerk und ich freue mich euch nun das Interview präsentieren zu können:


( hier ein kleiner Ausschnitt )
Heute ist bekanntlich Welttag des Buches, und ich habe nicht allzu lang über einen Beitrag gegrübelt.
Warum nicht mit einem Schreiberling über Bücher und übers Schreiben plaudern?
Zur Leipziger Buchmesse traf ich mich mit Jungautorin Marie-Luis Rönisch, die dem einen oder anderen bereits von Bookrix ein Begriff ist, auf einen kleinen Plausch.
Kennengelernt habe ich Marie-Luis schon Ende 2010 über Facebook, wo wir ab und an ins Gespräch kamen.
Da lag es natürlich nahe, dass wir uns auch einmal "in echt" begegnen.
Unser kleiner Plausch war zwar zunächst als Interview gedacht, aber wir gerieten dann doch in ein lockeres Gespräch, sodass ich meine geplanten Interviewfragen im Notizbuch in der Hand hielt und überhaupt nicht stellte ... und Marie-Luises Freundin ein bisschen zu lange warten musste (noch einmal Entschuldigung an dieser Stelle).
Deshalb habe ich Neugiertante all meine Fragen schriftlich zusammengestellt, und wir haben unser Interview online nachgeholt.
Da ich mit vielen Fragen Löcher in fremde Bäuche bohren kann, gibt es das Interview häppchenweise, um zu vermeiden, dass zu viel auf einmal gelesen werden muss.
Lernt also heute die 19-jährige "The Mavericks"-Autorin aus dem sächsischen Großröhrsdorf kennen, die leidenschaftlich gern Geschichten fern der Realität erzählen möchte, aber selbst sehr realistisch ist und auch gar nicht so gerne Autorin genannt wird.

SB: Wie bist du zum Schreiben gekommen bzw. was bringt einen in so jungem Alter zum Schreiben?

MLR: Das ist eigentlich eine recht interessante Geschichte. Ich brauchte viele Umwege, um zum Schreiben zu finden. Als ich 16 Jahre alt war, redete ich mit einem guten Freund in unserem Garten über Filme und was ich von den Produzenten so erwartete. Doch immer wieder wurde ich enttäuscht und so reimte ich mir aus Spaß selbst eine Idee zusammen. Die Namen der Charaktere waren schnell gefunden und auch der Titel ließ nicht mehr lange auf sich warten. So entstand „The Mavericks“, was übersetzt „Die Einzelgänger“ bedeutet und sich auf die ungewöhnlichen Freundschaften und Verbindungen bezieht. Anfangs wollte ich selbst eine Art Drehbuch daraus machen und diese Idee mit Freunden an Standorten in der Umgebung verfilmen. Wir planten alles auf Youtube hochzuladen und hatten sogar schon eine Besetzung und Kamerafrau. Doch das Projekt scheiterte, weil wir auf unterschiedliche Schulen und in verschiedene Klassen gingen und keine Zeit fanden. Also schrieb ich einen Produzenten an, dessen Adresse ich im Internet gefunden hatte. Dieser fand meine Idee von der Liebe zwischen Any und Vincent und der dramatischen Handlung gut, meinte aber es würde keinen Film ohne ein Buch geben. Und so wagte ich mich an die ersten Seiten.


( ein kleiner Ausschnitt )


Heute möchte ich mein Online-Gespräch mit Jungautorin Marie-Luis Rönisch fortsetzen.
Gestern hat sie bereits sich und ihren Roman "The Mavericks" vorgestellt. Heute bleiben wir auch beim Thema Schreiben und Bücher.

SB: Wo wir gerade beim Thema Schule waren ... Ist Schriftsteller sein dein großer Traum? Willst du einmal vom Schreiben leben können, oder möchtest du doch einem ganz traditionellen Beruf nachgehen?

MLR: Nein, ich wollte nie eine Schriftstellerin werden. Anfangs schrieb ich als Hobby, später wollte ich den Menschen meine Ideen näher bringen und ihre Emotionen wecken. Klar wäre es schön, viele Leser und Veröffentlichungen zu haben und etwas Geld nebenher zu verdienen. Aber ich werde mich wohl in einen alltäglichen Beruf stürzen und hoffen, dass er mir eine gute Zukunft bringt. Mein Traum, den ich seit der 5. Klasse habe, war es, eines Tages Schauspielerin zu werden. Sehr absurd, vor allem wenn man aus einer Kleinstadt kommt. Ich halte nach wie vor daran fest, denn träumen ist erlaubt, so lange man die Realität nicht aus den Augen verliert.
SB: Na klar, Träumen ist erlaubt. Träume gehören schließlich dazu. Und wer weiß, vielleicht ... eines Tages ... :-) Träumen wir ein bisschen weiter und widmen uns dem Thema Inspiration. Was inspiriert dich denn?

MLR: In erster Linie die Natur. Sonderbare und mystische Orte die ich oft beim Spazierengehen mit meinen Eltern entdecke. Diese baue ich gerade aus meiner Gegend gerne in meine Geschichten mit ein. Ansonsten natürlich Filme und Musik. Wobei ich eher ein Filmfreak bin und mich oft durch gute Regieführung inspirieren lasse. Aber auch manche sonderbare Gegebenheiten in meinem Leben oder Träumen regen meine Fantasie an.


( kleiner Ausschnitt )
Nachdem ich in den vergangenen beiden Tagen mit Marie-Luis Rönisch über ihren Roman "The Mavericks - Willkommen in der Hölle, Inspiration und das Schreiben geplauscht habe, kommen wir nun zum letzten Teil, in dem es um Vorbilder und weitere Projekte gehen soll.

SB: Du sagst zwar, dass du zeitbedingt nicht viel lesen kannst, hast du aber trotzdem eine(n) Lieblingsautor(in) bzw. ein Vorbild(er)?

MLR: Oh ja, ich fand die Schreibweise von Cassandra Clare und Lynn Raven ganz großartig.
Doch am meisten mag ich den Drehbuchautor Eric Kripke, welcher die TV-Serien Supernatural und Smallville ins Leben rief.

SB: Welche(n) Autor(in) würdest du gern einmal treffen, und was wäre die wichtigste Frage, die du ihm (ihr) gerne stellen würdest?

MLR: Definitiv Eric Kripke, und das obwohl er kein richtiger Autor ist. Er ist Produzent und ein genialer Mann. Meine Frage wäre wohl: Wieso lassen sie zwei Brüder gegeneinander kämpfen? Ich liebe seine Serie, und diese Dramaturgie war eine klasse Idee. Ich würde sehr gerne herausfinden, wie ihm diese Geschichte eingefallen ist.

SB: Wie wir bereits erfahren haben, war "The Mavericks" ursprünglich sozusagen eine Filmidee ohne Buch. Auf deinem Blog schreibst du auch über Filme. Du könntest dir also durchaus deine Geschichten als Film vorstellen?

MLR: Ich muss ehrlich sein, es wäre mein Traum, eines meiner Bücher als Film oder Serie im TV betrachten zu können. "The Mavericks" wollte ich damals ja selbst verfilmen, also könnte ich es mir durchaus vorstellen, und auch bei Ilolis denke ich, dass die Idee als Film sicher gut bei den Zuschauern ankommen würde. Schließlich gibt es heutzutage auch richtigen Müll, der eine Chance in Hollywood bekommt, da könnte man es mit meinen Büchern oder den von anderen kleineren Schreibern ja auch mal versuchen ^^.

Mein Motto: Man kann niemals genug Bücher besitzen.